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Arbeitsproduktivität

Ist eine Programmiererin mehr wert als ein Kellner?

Wer in der IT-Branche arbeitet, verdient im Durchschnitt ein paar tausend Franken mehr als eine Person im Gastgewerbe. Doch wie lassen sich diese Lohnunterschiede erklären? Ein Grund heisst Arbeitsproduktivität.

Eine Programmiererin verdient im Durchschnitt 9209 Franken pro Monat, während ein Kellner monatlich 6749 Franken verdient.* Bilder: Unsplash+/Freepik

Klar, verschiedene Berufe werden auch verschieden entlohnt. Je nach Branche macht dies schnell mal einen Unterschied von ein paar tausend Franken im Monat aus. Der wichtigste Grund dafür, warum man zum Beispiel in der Informatikbranche mehr verdient als in der Gastronomie, heisst: Arbeitsproduktivität. Sie gibt den Wert der Waren und Dienstleistungen an, der pro Stunde produziert wird. Je höher die Arbeitsproduktivität, desto höher der Mehrwert für die Arbeitgebenden, und damit in der Regel auch der Lohn. So verdient ein Unternehmen an einer neuen Softwarelösung ungleich mehr als ein Restaurant an Speisen und Getränken – auch wenn das Personal den teuersten Wein verkaufen kann.

Produktivität ist mehr wert

Wer einen produktiveren Job hat, ist für die Firma also viel wert. Doch warum behalten die Arbeitgebenden den geschaffenen Mehrwert nicht einfach für sich? Nun, die Konkurrenz schläft nicht. Falls ein:e Mitarbeiter:in das Gefühl hat, zu wenig zu verdienen, wird sie bzw. er sich nach einem anderen Unternehmen umschauen, das mehr bezahlt. Das wissen die Arbeitgebenden natürlich und zahlen von Beginn an einen passenden, sprich konkurrenzfähigen und marktüblichen Lohn. Der kann auch von Branche zu Branche unterschiedlich hoch sein.

Faktoren der Arbeitsproduktivität

Die Arbeitsproduktivität hängt von mehreren Faktoren ab: Sie ist in der Regel umso höher, je besser die technologische Ausstattung (Maschinen, Computer) in einer Branche ist. Auch eine gute Ausbildung der Beschäftigten erhöht die Produktivität. Diese beiden Punkte wirken zusammen, denn der Einsatz von hoch entwickelten Maschinen und Computern setzt Arbeitnehmende mit einer guten Ausbildung voraus. Auch die Grösse, die Arbeitsorganisation und die Marktposition eines Unternehmens beeinflussen die Produktivität. Hat eine Firma zum Beispiel wenig Konkurrenz, kann sie hohe Preise durchsetzen, was den Wert der produzierten Waren und Dienstleistungen erhöht. Grössere und produktivere Unternehmen haben natürlich auch mehr Möglichkeiten, höhere Löhne zu zahlen.

* Quelle: BFS/Salarium